Die Idee für ein weltweites Netzwerk von Parlamentarier*innen, die sich für 100% Erneuerbare Energien einsetzen, habe ich 2018 gemeinsam mit einem Team des World Future Council aus Hamburg entwickelt und umgesetzt. Seither bin ich die Vorsitzende. Auch das mache ich ehrenamtlich.
Erneuerbare Energie sind besser als Kohle und Öl
Wir wissen, das Erneuerbare Energien billiger sind als Öl oder Kohle, dass die Sonne und der Wind keine Rechnung schreiben, ein Land mit Erneuerbaren Energien sich also unabhängiger von teuren fossilen Importen macht, Erneuerbare Energien sehr schnell installiert sind, sehr viele Arbeitsplätze und Einkommen für die lokale Bevölkerung damit geschaffen werden können und sie auch noch klimafreundlich sind. Außerdem profitieren gerade Frauen von dezentralen Lösungen.
Trotz der vielen Vorteile setzen sich Erneuerbare Energien noch nicht schnell genug durch gegen fossile Lösungen, weil die Lobby viel Einfluß hat und Werbung für die großen Projekte bei den politischen Entscheidungsträgern immer noch verfängt.
Parlamenatrier*innen sind die Brücke
Parlamentarier*innen spielen bei dem Aufbau von dezentralen Systemen deshalb eine große Rolle. Sie sind die Brücke zwischen der lokalen Ebene, die von Erneuerbaren Energien profitiert und der nationalen Ebene. Sie können bestehende Blockaden, Restriktionen oder andere Nachteile für Erneuerbare Energien durch die entsprechend Gesetzgebung aufheben. Entscheidend ist der politische Wille, auf Erneuerbare Energien zu setzen anstatt auf Kohle oder Öl.
Wir bieten mit unserem parteiübergreifenden Netzwerk den Austausch von guten Ideen an, machen Studien für die einzelnen Länder, veranstalten Kongresse oder Seminare, um praktische Lösungen zu erarbeiten.
Drei Beispiele
In Minnesota arbeiten wir zusammen mit der Universität und insbesondere mit dem Senator, der den Vorsitz des Energieausschusses inne hat. So hat er eine Konferenz organisiert mit Vertreter*innen aus 11 Staaten aus den USA und Kanada, mit denen wir die Vorzüge der Energiewende für den ländlichen Raum diskutiert haben. Da wir parteiübergreifende Arbeit sehr wichtig finden, war es ein großer Erfolg, dass der republikanische Senator die Initiative ergriffen hat, mit seinem demokratischen Energieausschussvorsitzenden aus dem Repräsentantenhaus gemeinsam ein Energiekonzept für Minnesota zu erarbeiten. Diese Initiative haben beide im Januar 2020 in der dortigen Zeitung veröffentlich, dem Monat der Machtübernahme von Biden auf nationaler Ebene.
In Sierra Leone haben wir durch das großartige Engagement eines Abgeordneten eine bedeutende Konferenz abgehalten, bei der der Präsident die Eröffnungsrede gehalten hat. Vertreter*innen der Regierungen, der Parlamente, der Wirtschaft von Sierra Leone, Liberia, der Elfenbeinküste und Guinea haben gemeinsam zwei Tage diskutiert, wie Erneuerbare Energien besser in den Ländern verankert werden können.
In den nächsten Jahren werden wir einen besonderen Schwerpunkt auf Asien legen. Wir arbeiten eng mit dem Climate Vulnerable Forum (CVF) zusammen, dem Zusammenschluss von 48 Staaten, die besonders von der Klimakrise betroffen sind. Dort wollen wir insbesondere mit Parlamentarier*innen aus Bangladesh, den Philippinen, Indonesien und Nepal zusammenarbeiten und Erneuerbare Energien als Lösung für die Klimakrise in verschiedenen Ausschüssen aufgreifen, also auch sektorübergreifend angehen.